An den Ausläufern der gewaltigen Great Dividing Range liegt Coffs Harbour. Genauer gesagt liegen dort, wo die größte australische Bergkette beinahe bis an die Küste reicht, sogar zwei Orte. Einer schmiegt sich an den nahe vorbei führenden Pacific Highway, während der andere an den künstlich angelegten Hafen angrenzt, der früher einmal von großer Wichtigkeit für den wirtschaftlichen Bestand von Coffs Harbour war.
Dennoch spricht man heute nur von Coffs Harbour oder „Coffs“, wenn man diese Orte meint, da sie in der Vorstellung der Menschen vollkommen miteinander verschmolzen sind.
Coffs Harbour zählt, wenn man diese Verbindung berücksichtigt, rund 60.000 Einwohner, ist dabei allerdings nicht so zersiedelt und weitläufig wie zum Beispiel Port Macquarie. Eine Tendenz zu dieser Entwicklung musste allerdings auch in Coffs in den letzten Jahren festgestellt werden.
Auch wenn der Ort recht touristisch ist und nicht umsonst als eine der Urlaubsmetropolen der North Coast gilt, ist es die zerklüftete, dramatische Küstenlandschaft, die den Eindruck dominiert, den man als Besucher dieser Gegend gewinnt.
Die felsigen Ausläufer der Great Dividing Range, die hier fast die Küste erreichen, bieten vor allem morgens einen faszinierenden Anblick; der Küste vorgelagert sind einige reichhaltige, bunte Korallenriffs und verlassene Inseln.
Zum Hinterland hin erfolgt recht schnell der Übergang in die subtropische Zone, recht leicht zu erkennen an den Bananenplantagen, die in dieser Gegend zu finden sind.
Da das Land jenseits der Küste allerdings sehr schnell an Höhe gewinnt, bedeutet das subtropische Klima keinen Zugewinn an Temperatur. In der Tat ist das Hinterland bei Bewohnern und Besuchern von Coffs gerade an schwülwarmen Sommertagen als willkommene Erfrischung beliebt. Kristallklare Bäche mit teilweise recht wildem Wasser und einige herrliche Wasserfälle bieten reichlich Gelegenheit, diese Abkühlung in Ruhe zu genießen.
Doch Coffs hat nicht nur das Hinterland zu bieten. Vor der Küste zum Beispiel liegt Muttonbird Island. Die Insel ist klein und ohne menschliche Bewohner; die ideale Lage – nämlich direkt dem Hafen vorgelagert – macht sie allerdings zu einem beliebten Ausflugsziel. Auch wenn es auf Muttonbird Island selbst nicht besonders viel zu sehen gibt – einige Kolonien von ortstypischen Vögeln und eine schöne, aber nicht spektakuläre Landschaft – ist es der Ausblick auf Coffs und die anliegende Küste, die einen Besuch der Insel auf jeden Fall lohnenswert machen.
Der Coffs Harbour anliegende Fluss Coffs Creek umschließt in der Nähe der Stadt eine schöne, dreieckige Binneninsel, die schon seit geraumer Zeit als Botanischer Garten der Stadt dient. Der Coffs Botanical Garden ist sehr sehenswert, vor allem auch dank seiner attraktiven Lage, und bietet einen interessanten Überblick besonders über einheimische Gewächse. Auch die Lage nur wenige Minuten von der Fußgängerzone entfernt macht ihn für einen Ausflug attraktiv. Big Banana, eine übergroße Banane, ist Anziehungspunkt für eine Ausstellung über den örtlichen Bananenanbau, der nur unweit im Hinterland stattfindet. Dort werden auch Bahntouren zu einer Bananenplantage angeboten.
Interessant sind aber auch der Coffs Harbour Zoo und der Pet Porpoise Pool. In letzterem stellen führen täglich Delphine ihre Kunststücke vor, während der Zoo täglich zu festen Zeiten bestimmte australische Tiere vorstellt.
Bild von Andrea Schaffer