Die Niederschläge reichen nicht aus, um „gewöhnlichen“ Pflanzen ein Überleben zu ermöglichen, doch finden widerstandsfähige Pflanzen wie die Mallee-Eukalypten hier durchaus ihre Nische. Diese Bäume haben die Eigenart, ihrer Blätter derart zu wenden, dass zur heißesten Tageszeit nur die Kanten ihrer Blätter, nicht aber die Flächen selbst der Sonne zugewandt sind.
Dies ermöglicht den für die Photosynthese nötigen Zugriff auf Sonnenstrahlung, minimiert allerdings die Austrocknung. Diese speziellen Pflanzen können hier gut überleben und stellen so für die Wüstenvorstellung eines Europäers eine ungewöhnliche Besonderheit dar. Mallees sind allerdings nicht die einzigen Bäume, die den ariden Bedingungen im Norden von South Australia trickreich trotzen können.
Wüstenkasuarinen und manche Akazienarten überleben hier mit einem anderen Kniff: sie rollen ihre Blätter während der heißesten Stunden zu nadelartigen Gebilden zusammen, die ebenfalls durch ihre kleine Oberfläche den Wasserverlust minimieren.
In den zentralen Wüstenregionen halten aber auch solche zählen Bäume nicht durch. Dafür nehmen hier Büsche ihren Platz ein, die für die trockenen australischen Regionen derart typisch sind, dass man die Landschaft gleich nach ihnen Bezeichnet hat: „bush“ ist ein durchaus gängiger Name für die großen trockenen Gebiete in South Australia und anderen Staaten.
Je weiter man sich dem Zentrum der Wüsten nähert, desto mehr geht auch die Buschvegetation zurück – bald sind die einzigen Pflanzen, die noch zu finden sind, die zähen Spinifexgräser. Auch diese haben typischerweise die Form kleiner Büsche; sie sind ein wichtiger Lebensraum und Nahrungslieferant für die Tiere der Region.
Versuche, diese Gräser für die Schaf- oder Rinderzucht zu nutzen, schlugen allerdings stets fehl. Nicht nur, dass die harten klimatischen Bedingungen die Zucht ohnehin schon unabsehbar erschwerten – Spinifex erwies sich auch als völlig ungeeignet, um diese Nutztiere zu ernähren.
Bild von Rod Waddington