Bei Hamilton, der 11.000 Einwohner zählenden Stadt im Zentrum des Western Districts, stößt man mal wieder auf eine der „Capitals“ in Australien. Genauer gesagt sieht sich Hamilton sogar nicht nur als „Wool Capital of Australia“, sondern sogar der ganzen Welt. Ganz gleich, wie man dieser Einschätzung gegenübersteht, in der Stadt dreht sich beinahe alles um Wolle, und auch viele touristische Attraktionen stehen ganz im Zeichen dieses Schafshaares.
Das Umland der Stadt wird eingenommen von Zuchtfarmen, um die herum ausgedehntes Weideland von hervorragender Qualität liegt; ein örtlicher Viehmarkt handelt beinahe ausschließlich mit Schafen, und auch die Wollverarbeitung ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Stadt (auch wenn in Hamilton eher die vorbereitende Verarbeitung denn die Herstellung von Kleidung im Vordergrund steht).
Die lokale Kunstgalerie wurde von einem reichen Schaffarmer gestiftet; eigentlich bestand die Sammlung zwar schon vorher, aber erst die recht beeindruckenden Aquarelle, die durch diese Stiftung hinzukamen, kam es zu einer nennenswerten Ausdehnung der Galerie. Im Laufe der Zeit gesellten sich weitere Gemälde von lokalen Künstlern, aber auch Kupferstiche und antike Möbel hinzu, bis Hamilton heute eine recht große und ansehnliche Sammlung aufweisen kann.
Der Geschichte der Wolle in der Gegend von Hamilton widmet sich das Hamilton History Centre, eine kleine, aber durchaus interessante Einrichtung, die natürlich auch andere Aspekte der lokalen Geschichte beleuchtet.
Die Five Big Woolbales, eine Betonkonstruktion vor der Stadt, ist das Wahrzeichen einer weiteren Einrichtung, die die Geschichte der Wollerzeugung dokumentiert. Die fünf großen Betonwollballen werden allerdings oft als nicht besonders dekorativ beschrieben; das letzte Urteil kann sich wohl nur jeder Besucher selbst machen. Die Attraktion selbst ist allerdings recht interessant, zumindest, wenn man ein generelles Interesse an Wollherstellung und Landwirtschaft im weiteren Sinne mitbringt.
Die Stadt ist trotz der recht großen Präsenz touristischer Attraktionen bei Besuchern hauptsächlich für kürzere Besuche beliebt. Hotels und andere Unterkünfte sind zwar zu finden, aber nicht in übermäßiger Anzahl vertreten.
Bild von denisbin