Die kleine Siedlung am Lake Eildon wurde in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts ursprünglich als Arbeitersiedlung der State Electric Commission gegründet. Die Menschen, die in Eildon lebten, waren beinahe alle am Bau des großen Lake Eildon-Staudamms beteiligt; neben dem großen Arbeitgeber SEC fand man nur einige Geschäfte, in denen sich die Arbeiter mit Dingen des täglichen Bedarfs eindecken konnten, und eine kleine, wenig ausgeprägte Gastronomie, die klassisch australische Speisen wie Steak mit Pommes Frites anbot.
Durch die Errichtung des Staudamms stellt der Lake Eildon heute das Hauptreservoir des Bewässerungssystems der Umgebung dar. Immerhin 138 Quadratkilometer umfasst der riesige Stausee, dessen Errichtung ein gewaltiges Stück Arbeit darstellte.
Das Golbour-Bewässerungssystem ist die Grundlage jeder landwirtschaftlichen Nutzung der Umgebung; dementsprechend zentral ist der Stellenwert des Stausees für die Menschen im Umland.
Unglücklicherweise herrscht in der Region seit Jahren eine Dürre, die ungefähr Mitte der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts einsetzte und die seit mehreren Jahren für fallende Wasserstände im See verantwortlich ist.
Im Jahr 2000 hatte sich das Problem so weit ausgeweitet, dass Häuser, die im Wasser untergegangen waren, wieder an die Oberfläche kamen.
Neben der Landwirtschaft musste auch der Tourismus der Region durch die Trockenheit schwere Verluste einstecken.
Die Wasserstraßen in der Region um Eildon waren bis zur Dürre stets ein Faktor gewesen, der viele Reisende angezogen hatte; seitdem das Befahren der Wasserstraßen schwieriger geworden ist, weil manche Flussarme schon trocken liegen, gehen die Umsätze der Bootsvermieter in Eildon dramatisch zurück. Auch die Vermietung von Hausbooten ist nicht mehr das Geschäft, was sie früher einmal war.
Eildon selbst hat sich seit der Entstehung als Arbeitersiedlung zu einem ansprechenden kleinen Dorf gewandelt, ein Ort, an dem man mehrere kleine Unterkunftsmöglichkeiten findet und eine kleine Tourist Office, die über die Attraktionen der Region informiert. Die Menschen in Eildon sind aufgeschlossen und freundlich, angenehmerweise aber nicht wirklich touristisch orientiert. In dem kleinen Ort hat man die Möglichkeit, die Menschen dieser Region einmal von einer „echten“ Seite kennen zu lernen.
Die meisten Besucher interessieren sich vor allem für den Eildon National Park, der jenseits der Skyline Road schon unweit der Stadt beginnt. Schon von der Straße aus hat man schönen Ausblick auf den Stausee, die beiden Täler und die bewaldeten Hügel vor Mount Cathedral.
Wenn man in diesem Park einige Ausflüge plant, bietet sich auch ein Abstecher nach Alexandra an. Dieser kleine Ort liegt am Golbourn River und erfreut sich bei Besuchern der Region wachsender Beliebtheit; in der Tat scheint momentan die Entwicklung so zu verlaufen, dass Alexander Eildon in absehbarer Zeit den Rang als erster touristischer Anlaufsort ablaufen könnte. Alexandra ist eine wachsende, kleine Landstadt mit einer sympathischen Gastfreundlichkeit, die sich auch durch das idyllische Umland auszeichnet. Der Golbourn River durchfließt ein schönes Tal, um das herum man die Felder der örtlichen Landwirte findet.