Zum größten Teil ist die rund 16.000 Hektar große Insel French Island ein unberührtes Naturparadies. Mehr als die Hälfte der Insel steht als French Island National Park unter Naturschutz.
Nur im Süden der Insel wird rund um die kleineren menschlichen Siedlungen ein wenig Landwirtschaft betrieben. In recht einfachen Guesthouses wie der McLeod Eco Farm kann man auf der Insel unterkommen; da French Island nur mit Personenfähren erreichbar ist, können höchstens die Einheimischen auf ein Auto zurückgreifen. Dafür ist die Insel insgesamt ein perfektes Terrain zum Rad fahren oder wandern. Mietfahrräder findet man recht problemlos, da sie von den meisten Unterkünften vermittelt werden können.
Die Unterkünfte sind von ordentlicher, aber nicht luxuriöser Qualität. Auf der Eco Farm zum Beispiel findet man ein umgebautes Gefängnis vor, welches mittlerweile als Ökobauernhof genutzt wird. Der Betreiber hat in der Vermietung von Guest Houses einen Nebenverdienst entdeckt. Dort werden auch Mahlzeiten in echter „Öko-Qualität“ angeboten, und bei der Zubereitungskunst bei McLeod´s merkt man leicht, dass ökologisch angebautes Gemüse neben Schadstofffreiheit auch noch Geschmacksvorzüge hat. Viele Gäste sind verwundert über die intensive Farbe und den starken Geschmack der Kartoffeln, die zu vielen Gerichten serviert werden.
Im Norden allerdings, im National Park, findet man keine Unterkunftsmöglichkeiten. Dafür ist das Ökosystem auf French Island so gut erhalten worden, dass selbst Tiere, die andernorts sehr selten sind, sich hier beinahe ungestört vermehren können. Koalas zum Beispiel breiten sich auf der Insel derart rasant aus, dass die Population bald für die Insel zu groß werden würde. Die Park Ranger siedeln allerdings jedes Jahr rund 100 Tiere in Gebiete um, in denen die Population der typisch australischen Baumbewohner rückläufig ist.
Die Küste von French Island ist geprägt von weitläufigen Feuchtgebieten und urtümlich anmutenden Mangrovensümpfen, die Lebensraum bieten für eine beinahe unglaublich vielfältige Vogelwelt. Auf French Island findet man weißbrüstige Seeadler, Pelikane und Ibisse, aber auch Sturmtaucher und Reiher. Es wäre müßig, all die 250 Vogelarten aufzuzählen, die auf der Insel leben, doch allein die Zahl wird klar machen, dass Vogelfreunde hier ein wahres Paradies vorfinden.
Im Inland der Insel herrscht Wald und Grasland vor, in dem man erstaunlich viele Koalas erspähen kann (wie gesagt, der Lebensraum auf der Insel ist ideal für sie), aber auch die seltenen Langnasen-Potooroos, die zwar weniger bekannt, aber nicht weniger typisch australisch sind.