Bereits 1770 vermutete Captain Cook in der Moreton-Bucht einen Fluss, der den Verkehr landeinwärts nach seiner Einschätzung positiv beeinflussen würde. Allerdings sollte es bis 1799 dauern, bis Matthew Flinders auf einer Expedition diese Vermutung bestätigen konnte.
Die Gegend wurde kartographiert, aber erst knapp dreißig Jahre später wurden Anstrengungen unternommen, das Gebiet auch in irgendeiner Form zu nutzen. Der damalige Gouverneur von New South Wales, Sir Thomas Brisbane, entsandte den Landvermesser John Oxley mit dem Auftrag, die Küste genauer zu untersuchen. Damals war man auf der Suche nach günstigen Orten für neue Sträflingskolonien, und die Expedition ging den Fluss hinab zur Moreton Bay, weshalb man ihn auch nach dem Auftraggeber bald Brisbane River nannte.
Oxley war der Überzeugung, mit seiner Suche bald Erfolg gehabt zu haben, und schon ein Jahr später wurde die Kolonie Redcliffe gegründet, die sich allerdings aufgrund von Trinkwassermangeln und Kämpfen mit den Ureinwohner nicht halten konnte. Die Bewohner Redcliffes mussten südwärts fliehen, wo sie eine neue Siedlung direkt am Brisbane River gründeten. Diese erhielt bald darauf den Namen Brisbane, der bis heute erhalten blieb.
Bis 1842 wurden freie Siedler von Brisbane ferngehalten. Obwohl die Kommandanten Brisbanes schon bald nach der Gründung der Stadt verschiedene Pläne schmieden, aus ihrem Straflager eine Stadt zu machen. Offizielle, von der Regierung allerdings nicht verabschiedete Pläne bestanden bereits seit 1830; es sollte allerdings bis in die vierziger Jahre dauern, bis die Öffnung der Kolonie für freie Siedler zu dem erhofften Bevölkerungszuwachs führte.
In dieser Zeit allerdings war die Bevölkerungszuwachs in Brisbane immens. Die gesamte Region wurde von vielen Siedlern mit neuem Leben erfüllt; die unsicheren Zeiten machten für diese natürlich die schon bestehenden Städte besonders attraktiv. Insbesondere Cleveland und Brisbane profitierten von dieser Entwicklung und erlebten in dieser Zeit einen gewaltigen Aufschwung, da die Siedler Tatkraft und Entschlossenheit mit nach Australien brachten, die man in dieser Ausprägung wohl nur nach einem Neuanfang in vielen Menschen finden kann.
Nachdem die neuen Gebiete durch die Zeit des Aufschwungs auch politische Wichtigkeit erlangt hatten, kam ein Streit um die Staatszugehörigkeit Brisbanes und der Umgebung auf.
In den Jahren vor 1859 setzte sich der Schotte John Dunmore für die Unabhängigkeit dieser Gebiete, die man mittlerweile unter dem Namen Queensland zusammenfasste, ein. Seit 1859 ist Brisbane die Hauptstadt von Queensland; der Staat erhielt in diesem Jahr auch seine Unabhängigkeit.
Auch wenn es Brisbane vorher schon nicht schlecht ging, erlebte die Stadt 1887 noch einmal einen gewaltigen Aufschwung. Eine Schienenverbindung mit Sydney wurde eingerichtet, und der damals sensationelle Transport, den diese ermöglichte, beflügelte die Wirtschaft beider Städte. So entwickelte sich Brisbane mit seinem fruchtbaren Umland bald zu einen der wichtigsten Produzenten für Nahrungsmittel in Australien.
Wenige Jahre später, bei der Gründung des Commonwealth, wurde Queensland Mitglied des Staatenbundes.