Marysville

Keine 100 Kilometer von Melbourne entfernt liegt das idyllische Städtchen Marysville, ein Ort, der nicht nur bei Kurzurlaubern aus der Hauptstadt beliebt ist.

Marysville ist von einer schönen Gebirgslandschaft umgeben, während die nähere Umgebung der Stadt besonders von weitläufigen, wandererfreundlichen Wäldern geprägt ist.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es in Australien regelrecht Mode, seine Flitterwochen in dieser Stadt zu verbringen. Die Hotels richteten teilweise spektakuläre Hochzeitszimmer ein, doch achteten selbst die Größten unter ihnen darauf, nicht die Atmosphäre eines wirklichen Touristenziels zu erwecken – man war sich in der Stadt sehr wohl bewusst, dass die Beliebtheit des Örtchens zu großen Teilen eben davon abhing, dass es ein „Örtchen“ war.

Dennoch findet man in der Stadt für einen Ort ihrer Größe eine erstaunliche Menge von Unterkunftsmöglichkeiten, und es liegt wohl auch an der relativen Nähe zu Melbourne, dass die Gastronomen der Stadt an beinahe jedem Wochenende eine erstaunliche Anzahl von Gästen begrüßen dürfen.

Die größte Attraktion in Marysville ist allerdings die zauberhafte Umgebung der Stadt.

Im umliegenden Wald findet man viele Wanderwege, die an kleinen Wildwasserbächen entlang zu den Wasserfällen der Umgebung führen.

In der Tat ist die Zahl der Wasserfälle in der Nähe von Marysville sehr hoch; besonders die 84 Meter hohen Steavenson Falls ziehen immer eine große Zahl von Besuchern an.

Diese Wasserfälle, die sich in mehrstufigen Kaskaden ergießen, sind allerdings ein gutes Stück von der Stadt entfernt; der Weg dorthin ist nicht für jede Konstitution geeignet, und Besucher, die weniger gut zu Fuß sind, sollte in Erwägung ziehen, den Wasserfall mit dem Auto zu besuchen. Auch ein Besuchs in der Nacht ist lohnend – die Steavenson Falls werden angestrahlt und stellen so ein beinahe noch interessanteres Erlebnis dar.

Doch auch wenn die Natur in der Gegend um Marysville schon eine Attraktion an sich ist, findet man auch einige künstliche Attraktionen.

Auf dem Weg zu den Steavenson Falls zum Beispiel findet man das „Atelier“ eines Bildhauers: Bruno´s Sculpture Gardens sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Der Künstler hat einen schön angelegten Garten mit seinen märchenhaften und romantischen Werken verziert; in der Nähe findet man auch eine Galerie mit seinen Gemälden, die in ähnlichem Stil gehalten sind.

Im Winter, wenn ein Besuch des Städtchens für Wanderer weniger attraktiv ist, profitiert Marysville vom nahe gelegenen Lake Mountain, einem beinahe 1.500 Meter hohen Berg, der ein gern besuchtes Skigebiet darstellt. Die relative Nähe zu Melbourne (Lake Mountain ist das am nächsten gelegene Skigebiet für die Bewohner der Metropole) sorgt so auch im Winter für recht hohe Besucherzahlen, auch wenn Marysville nur selten einen überlaufenen Eindruck macht.