Ein Urlaub in Australien, den man zusammen mit Kindern vornimmt, unterscheidet sich in vielen Punkten nicht besonders vom Urlaub in anderen Ländern.
Dennoch gibt es besondere Gegebenheiten in Australien, auf die man, wenn man mit Kindern unterwegs ist, besondere Rücksicht nehmen sollte. Beim Reisen mit dem Auto (ganz gleich, ob es sich um einen Geländewagen oder einen gewöhnlichen PKW handelt) ist es vor allem die Entfernung, die einen besonderen Einfluss auf die Reise nimmt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Urlaubszielen, bei denen man vielleicht mit einem zweiwöchigen Aufenthalt in einem Hotel mit einigen Ausflügen zufrieden ist, sieht der typische Australienurlaub zumeist anders aus.
Besucher, die zum Beispiel aus Deutschland nach Australien reisen, werden wahrscheinlich auf Grund der großen Reiseentfernung einen längeren Aufenthalt planen, auf dem sie viel vom Kontinent erleben können. Da man während des Aufenthalts also wahrscheinlich an mehreren verschiedenen Orten übernachtet, steht man vor dem nicht für jeden Urlaub gewöhnlichen Problem, die großen Entfernungen innerhalb von Australien überbrücken zu müssen.
Andere Urlauber werden gar ihren gesamten Urlaub auf das Touren durch den Kontinent ausrichten, auch wenn man wahrscheinlich vermuten kann, dass dies kein typischer Urlaub ist, den man mit Kindern verbringt.
In jedem Fall stehen Australienurlaubern, so sie sich mit einem Auto fortbewegen wollen, teilweise immens lange Fahrtzeiten bevor, die besonders mit Kindern zu einer gewissen Anstrengung werden können.
Die Hitze, die teilweise sehr eintönigen Strecken und vor allem die langen Zeiten im Auto machen schon Erwachsenen zu schaffen; gerade mit Kindern ist man besonders darauf angewiesen, die Fahrt flexibel zu planen.
Große Entfernungen sollten immer in mehreren Etappen zurückgelegt werden. Kinder werden es wenig ansprechend finden, einen kompletten Tag im Auto zu verbringen, damit man möglichst schnell von einem Reiseziel ins Andere kommt.
Während der Fahrt sind die ohnehin auch schon für Erwachsene wichtigen Pausen essentiell. Empfehlenswert ist es, eine lange Fahrt nicht einfach als unangenehme Pflicht zu sehen, die man möglichst schnell hinter sich bringen will, sondern als Teil des Urlaubs, den man angenehm und abwechslungsreiche gestaltet – zumindest, so weit das irgend möglich ist.
Menschen, die gerne Camping- oder Natururlaub machen, sollten ihre Kinder schon möglichst früh an diese Umstände gewöhnen. Es macht wenig Sinn, ein schon beinahe zum Jugendlichen heran gewachsenes Kind plötzlich mit den beschwerlichen und anstrengenden Gegebenheiten dieser Art von Urlaub zu konfrontieren; ratsamer ist es, von vorne herein vorsichtig solche Urlaube zu planen, damit die Kinder sich Schritt für Schritt daran gewöhnen können. Dieser Ratschlag gilt natürlich nicht nur, aber eben auch für lange Fahrten mit dem Geländewagen, die wirklich nicht zu den großen Bequemlichkeiten eines Aufenthalts in Australien gehören.
Vorsichtsmaßnahmen für Kinder
Da Touren mit dem Geländewagen meist mit der ein oder anderen Campingübernachtung verbunden sind, ist es sinnvoll, sich bei der Planung auch schon auf dies einzustellen. Neben der Mitnahme des Zelts und der Ausrüstung beinhaltet diese Planung gerade für die Kinder auch die Akzeptanz einiger Regeln, die in einem weiten und wilden Land besonders wichtig sind.
Bei der Übernachtung auf einem Campingplatz gestaltet sich dies etwas leichter, da das Gelände in irgendeiner Form abgesteckt ist. Ratsam ist es vielleicht, die Kinder dazu anzuhalten, den Platz nicht allein zu verlassen, gerade bei Plätzen, die sich weit außerhalb einer Siedlung befinden. Der australische Busch eignet sich – so weit und gut zu überblicken er erscheinen mag – hervorragend zum verlaufen, und je weiter man von der Zivilisation entfernt ist, um so unwahrscheinlicher ist es, Hilfe zu finden. Gerade für Kinder, die allein natürlich noch verlorener sind als vielleicht schon ein Erwachsener, sollte der „Aktionsradius“ also eng umrissen sein und vor allem auch genau eingehalten werden.
Andere Gefahren, die nicht nur beim Nachtlager, sondern eventuell auch während einer Rast drohen, sind Gewässer und Feuer. Zwar wird man, wenn man in der Mittagspause etwas warmes Essen will, eher den Gaskocher benutzen als ein Lagerfeuer, doch natürlich kann jedes Feuer für Kinder eine ernsthafte Gefahr darstellen. Klare Verhaltensregeln sind daher unbedingt erforderlich.
Der Gaskocher sollte Kindern je nach Alter ganz verboten sein, da sich um die Zubereitung der Mahlzeiten ein Erwachsener kümmern kann. Natürlich liegt es ganz im Ermessen und in der Einschätzung der Eltern, ab welchem Alter der Nachwuchs genug Umsicht und Sorgfalt besitzt, um eventuell auch einmal selbst Hand anlegen zu dürfen.
Lagerfeuer, die am abendlichen Lager sehr beliebt sind und die vor allem auch sehr dienlich sein können, um eventuell unangenehme Begegnungen mit Tieren zu vermeiden, sind auch schon für kleine Kinder eine der spannendsten Erfahrungen während eines Urlaubs im australischen Busch. Der Faszination Feuer wird man ohnehin keinen völligen Einhalt gebieten können, aber auch hier sollte klar sein, dass das Lagerfeuer eine ernsthafte Gefahr darstellen kann, dass es stets zu überwachen ist und dass diese Überwachung unter der Aufsicht der Erwachsenen liegt. Auf Feuer völlig zu verzichten kann nicht nur wegen der Schlangen nicht empfohlen werden.
Zu den Schlangen, die in Australien leider recht unangenehm werden können, sollte man folgendes wissen: die meisten Schlangen sind nachtaktiv; dass hat den Vorteil, dass man tagsüber relativ sicher ist, kann aber gerade nachts zu einer Gefahr werden.
Da Schlangen von alleine keinen Menschen angreifen, kann man Begegnungen mit ihnen meist vermeiden, wenn man genug Lärm macht. Für Kinder sollte es Pflicht sein, nach der Dämmerung eine Taschenlampe mit sich zu führen, um die Schlangen fern zu halten.
Eine solche Lampe sollte jedem Kind zur Verfügung stehen und auch nachts griffbereit sein.
An Gewässern wiederum gilt es vor eventuellem Baden die Sicherheit genau zu prüfen. Eventuelle Warnschilder sind natürlich ernst zu nehmen, vor allem die, die auf Krokodile hinweisen; aber auch in Gewässern, die nicht ausdrücklich als gefährlich gekennzeichnet sind, können Kinder Schäden erleiden.