Portland

Portlands Lokalpatrioten bezeichnen die Stadt stolz als die erste permanente Siedlung Victorias. Die Stadt, die auf eine Walfängersiedlung aus den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts zurückgeht, hat noch heute eine recht große Anzahl historische Gebäude vorzuweisen und ist auf diese geschichtlichen Denkmäler sichtlich stolz. Gerade in der Nähe des Hafens findet man noch einige der Cottages aus der Walfängerzeit.

Um die Stadt heute zu charakterisieren, ist aber vor allem die rasante Entwicklung der Vergangenheit wichtig. Portland stieg schnell zu einem wichtigen Hafen auf und vermochte sich so in der Vergangenheit schnell als wichtiges Verkehrszentrum zu etablieren. Heute kann man in dieser Stadt kann man nach den kleinen Landstädtchen der sonstigen Westküste die industrielle Seite dieser Region erleben.

Portland ist noch heute der einzige Tiefseehafen zwischen Adelaide und Melbourne und dementsprechend wichtig. So prägen auch industrielle Lager, insbesondere Getreidesilos, Schwefelberge und Kiefernholzchips die äußere Erscheinung der Hafenregion, da das Einzugsgebiet von Portland entsprechend groß ist.

Die Stadt zählt rund 10.000 Einwohner, und der Hafen ist einer der wichtigsten Arbeitgeber. Hier werden die oben genannten Waren verladen, aber auch Berge von Fleisch aus dem Umland, welches recht intensiv für die Weidewirtschaft genutzt wird. Wolle und bis vor kurzem lebende Schafe sind weitere wichtige Exportgüter.

Portland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten aber neben seiner Position als wichtiger Verkehrsknoten auch einen Ruf als Industriestandort erarbeitet – eine Aluminiumschmelze aus den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts stellt mittlerweile einen wichtigen Faktor für die Entwicklung der Stadt dar. Diese Schmelze ist der größte Industriebetrieb in West Victoria. Hier werden im Jahr 300.000 Tonnen Aluminium hergestellt; das meiste wird direkt im Hafen verladen und verschifft.

Doch auch wenn man für das Portland Aluminium Smelter Führungen buchen kann, ist die industrielle Seite der Stadt für Touristen nicht unbedingt die spannendste. Vielmehr findet man in der Umgegend einige Attraktionen, die man bei einem Aufenthalt in der Nähe nicht verpassen sollte.

Als ein Muss gilt zum Beispiel der Leuchtturm auf Cape Nelson, der ab und zu mit Führungen zu besichtigen ist. Vom Turm aus kann man einen großartigen Überblick über die nahegelegene Landschaft genießen; auch Cape Nelson im Umfeld bietet eine schöne Natur, die für die relative Nähe zum industriellen Zentrum Portland beinahe unberührt erscheint.

Von hier aus kann man den Seacliff Nature Walk entlangwandern, eine nur drei Kilometer lange Strecke, die einen herrlichen Eindruck der schroffen Küstenlandschaft vermittelt. Shelly Beach und Bridgewater Beach sind die beiden bekanntesten Strände der Region; vor allem Bridgewater ist sehr besucherfreundlich, sauber und schön und insbesondere sicher zum Schwimmen (was in dieser Küstenregion nicht selbstverständlich ist).