Amerikaner, die die australische Gold Coast besuchen, beschreiben sie oft als eine Mischung aus Las Vegas und Miami. Der Vergleich liegt recht nahe, handelt es sich bei diesem Teil von Queensland doch hauptsächlich um ein kommerzielles Vergnügungszentrum, in dem man Unmengen von Appartments, Motels, Hotels und Nachclubs findet, die oft mit gigantischer Leuchtreklame um Kunden werben.
Ein Kasino sowie verschiedene Vergnügungs- und Themenparks, die mitunter groß genug sind, um dem amerikanischen Disneyland Kokurrenz zu machen, runden des Vergnügungsspektakel ab.
Doch nicht nur dieser ausgeprägte Wirtschaftszweig ähnelt den amerikanischen Zuständen in den beiden vergleichbaren Städten, auch die starke Präsenz der Unterwelt war noch bis in die 80er Jahre ein großes Problem an der Gold Coast. Mittlerweile hat die Justiz einige große Erfolge erzielt und damit das Geschäft einigermaßen von den schwarzen Schafen befreit, doch brodelt unter der Legalität noch immer ein Netzwerk des organisierten Verbrechens.
Die Besucher kümmert das wenig – die Besucherzahlen in dieser Region steigen seit Jahren und haben mittlerweile die Vier-Millionen-Grenze durchbrochen.
Der Charakter der Region als Ferienparadies zieht insbesondere Pauschalreisende und Rentner an, davon einen großen Teil aus Australien, da die Menschen gerne in der sonnigen Region überwintern und dabei die Annehmlichkeiten der ausgeprägten Vergnügungsindustrie nutzen. Junge Reisende, oft Backpacker, bleiben bei einer Reise durch Queensland oft ebenfalls eine gute Weile in dieser Region, da sich eine Vielzahl von Möglichkeiten zum Jobben bieten, die oft auch gut bezahlt werden und so zur Aufbesserung der Reisekasse einladen.
Besonders beliebt ist die Gold Coast allerdings bei Reisenden aus Japan, die vielleicht von den amerikanischen Verhältnissen, vielleicht von der Vergnügungsindustrie selbst angezogen, die spektakulären Showdarbietungen und andere Präsentationen verfolgen. Das Klischee des japanischen Touristen, der seine Zeit eifrig fotografierend verbringt, sieht man bei einem Aufenthalt meist mehr als einmal erfüllt.
Von der Verwaltung her gilt die Goldküste als eine einzige Stadt, die sich von Southport bis Coollangatta/Tweed Heads an der gesamten Küste ausdehnt. Der Doppelort im Süden der Region grenzt schon beinahe an New South Wales.
Seit 1970 verdoppelt sich die Einwohnerzahl dieser Region stetig ungefähr alle zehn Jahre; 2000 waren es bereits mehr als eine halbe Million, Tendenz weiterhin steigend.
Auch wenn die Gold Coast als eine einzige Stadt gilt, ist sie unterteilt in mehrere Orte, die man nicht als Stadtteile, sondern als eigenständige Orte betrachten muss. Zentrum dieses Ballungsraum ist der Ort Surfers Paradise, dessen Name schon deutlich verrät, wofür die Stadt steht.