Der erste Schritt einer Reiseplanung ist natürlich die Entscheidung, wie lange man wo bleiben möchte und wie die möglicherweise verschiedenen Wünsche diesbezüglich unter einen Hut (sprich: in die gemeinsame Reisezeit) unterzubringen sind. Diese Planung ist individuell, und wohl niemand kann dazu einen Ratschlag geben, einzig: man sollte sich nicht die zu schnelle Überwindung zu großer Entfernungen zumuten, denn dies wird meist nichts anderes als hohen Stress erzeugen, wenn man vor dem Problem steht, den engen Zeitplan nicht einhalten zu können.
Seien sie also, wenn sie die Überwindung der Entfernung zwischen zwei gewünschten Reisezielen planen, ehrlich zu sich selbst. Professionelle Fernfahrer können vielleicht acht oder sogar mehr Stunden am Stück fahren, ohne darunter übermäßig zu leiden (meist aber nicht einmal, ohne eine erhöhte Gefahr für sich selbst und den Straßenverkehr darzustellen), Gelegenheitsfahrern ist dies allerdings nur in den wenigsten Fällen zuzumuten. Die Ermüdung, die bei langen Autofahren einsetzen wird, unterschätzt man regelmäßig, was zu gefährlichen Situationen während der Fahrt, im schlimmsten Fall sogar zu Unfällen führen kann. Es gilt eine recht einfache Faustregel: vermeiden sie, länger als zwei Stunden am Stück zu fahren, weil sonst die Konzentration nachlässt und die Gefahr eines Unfalls steigt. Eine kurze Pause reicht meist, um die Energie wieder soweit aufzufrischen, dass man erholt weiterfahren kann; ein Fahrerwechsel ist natürlich optimal.
Machen sie sich vor der Fahrt folgenden, eigentlich simplen Gedanken klar: Was haben sie von einer sehr schnellen Reise, wenn sie dafür den Rest des Tages Erholung brauchen, weil die konzentrierte Fahrt sie so geschafft hat?
Die meisten Autofahrer wissen, dass die Belastung einer Langstreckenfahrt weitaus höher ist, als man im ersten Moment meinen würde; viele Fahrer sind mental nach eine sechs- oder siebenstündigen Fahrt mit wenigen Pausen so erschöpft, dass sie einige Stunden Erholung brauchen.
Wenn sie also ihre Entfernungen einer realistischen Überprüfung unterzogen haben, gehen sie die Wegpunkte durch, die sie auf der Reise passieren möchten. Welche Sehenswürdigkeiten liegen „am Wegesrand“, eignen sich also, einen kurzen Abstecher einzuplanen, der die Fahrt selbst aufwerten wird? Vielleicht gibt es einen Picknickplatz oder etwas ähnliches, was sich für eine Pause zur Stärkung anbietet.
Ist die Fahrt wirklich lang, werden sie eine Übernachtung benötigen. Wo gibt es ein Motel oder eine ähnliche Einrichtung, in der sie dies vornehmen können?
Es empfiehlt sich, anhand solcher Fragen jeden Teil der Strecke durchzugehen und ein Urteil darüber zu fällen, ob ein Abstecher, eine längere Pause oder eine ähnliche Maßnahme hier die richtige Wahl sein könnte.
Ein wichtiger Faktor bei der Reiseplanung mit dem Auto sind auch die Kosten. Teilweise werden Kosten entstehen, weil sie, wenn sie abseits der üblichen Strecken unterwegs sind, höhere Preise für Verpflegung oder sonstige Ausrüstung bezahlen müssen; den größten Teil der Kosten einer Autoreise durch Australien machen allerdings meistens die Benzinkosten aus, weniger, weil Benzin so immens teuer wäre, als vielmehr durch die teilweise immensen Entfernungen, die man überwinden muss, um manche Teile des Landes besuchen zu können. Verplanen sie ihr Reisebudget also sorgfältig. Auch wenn es verlockend ist, alles bis auf den letzten Euro auszureizen, um möglichst viel vom Kontinent zu sehen, kann diese Maximalplanung zu einer bösen Falle werden, wenn es zu Problemen kommt. Viele Reisende sind der Überzeugung, dass sie lieber auf eine Etappe verzichten und dafür sicher sein können, auch größere Schwierigkeiten ohne ein Loch in der Kasse zu überstehen.
Schließlich muss die Ausrüstung geplant werden. Je nachdem, welche Orte angesteuert werden sollen und welche Art von Urlaub man gerne machen möchte, benötigt man natürlich völlig unterschiedliche Ausrüstung.
Überlegen sie, ob Camping als Unterkunftsmöglichkeit für sie im Notfall in Frage kommt. Es gibt Gegenden in Australien, in denen Camping beinahe die einzige Möglichkeit ist; gerade bei einem längeren Besuch der Nationalparks werden sie meist auf das mitgebrachte Zelt zurückgreifen müssen. Können sie ihr Gepäck so planen, dass sie auch noch Zelte im Wagen unterbekommen? Wenn sich dies einrichten lässt, haben sie eine Sicherheit dabei, die sich eventuell als nützlich erweisen wird.
Vermeiden sie bei der Campingvorbereitung typische Anfängerfehler. Ein Zelt, welches in gutem Zustand vor einigen Jahren in den Keller gebracht wurde, muss nicht zwangsläufig noch in ebensolchem Zustand sein. Der Zahn der Zeit nagt mitunter auch an diesen Gegenständen, und nichts ist ärgerlicher, als auf einem Campingplatz ein schlecht gewartetes und nur flüchtig geprüftes Zelt aus der Tasche zu holen.
Ein typischer Fehler ist übrigens die mangelnde Kontrolle. Nach dem letzten Campingurlaub haben sie vielleicht ihr Zelt in den Keller gepackt und sich vorgenommen, es in nächster Zeit reparieren zu lassen, weil ja doch „eine Kleinigkeit dran war“. Wie es aber so kommt, vergessen viele unerfahrene Camper solche Details und stehen am Ende mit einem schadhaften Zelt dar.
Prüfen sie auch den Rest ihrer Ausrüstung; eventuelle Schäden sind nicht nur am Zelt, sondern auch an anderen Gegenständen sehr ärgerlich.
Bleibt noch eine empfehlenswerte Sicherheitsmaßnahme, falls sie Touren in die Wildnis planen. Vor Beginn einer solchen Fahrt sollten sie eine Vertrauensperson über ihre Route informieren und ihr versprechen, sich in einem bestimmten Zeitintervall zu melden (zum Beispiel alle drei Tage oder jede Woche). Dies schützt sie davor, einfach mehr oder wenige spurlos irgendwo im australischen Busch zu verschwinden, falls sie in Schwierigkeiten geraten.
Wenn sie einen solchen Schutzanruf übrigens geplant haben, achten sie darauf, ihn einzuhalten! Denn auch eine fälschlich in die Wege geleitete Rettungsaktion kann zu ärgerlichen Komplikationen führen.