Der Bundesstaat South Australia gehört zu den bodenschatzreichsten Gebieten Australiens. In den verschiedenen Regionen, in denen der Boden von solchen Reichtümern durchzogen ist, findet man Metallerze wie Eisen und Kupfer, aber auch Edelmetalle wie Gold und Silber. Die Goldfunde während des australischen Goldrausches in der Mitte des 19. Jahrhunderts waren reichlich; wie in vielen Staaten des Kontinents findet man auch in South Australia viele kleinere Städte, die aus ehemaligen Goldgräbersiedlungen hervorgegangen sind.
Einige Gebiete des Staates sind äußerst edelsteinreich. Vor allem die Opalgebiete des Staates stellen noch heute reichliche Abbaugebiete dar.
Neben diesen „klassischen“ Bodenschätzen ist South Australia aber vor allem reichlich mit Energiequellen gesegnet. Die Vorkommen an Erdgas und Erdöl, aber auch an Steinkohle, sind noch heute reichlich und bilden einen wichtigen Faktor der Wirtschaft des Staates.
Es sind jedoch natürlich weniger die Bodenschätze, die Besucher des Staates interessieren; und in der Tat hat South Australia auch eine Menge andere Vorzüge zu bieten.
Die Hauptstadt des Staates zum Beispiel, die Metropole Adelaide, empfängt Besucher äußerst einladend und bietet jeden Komfort, den man von einer Großstadt erwarten kann. Daneben stechen besonders die historischen, teilweise noch äußerst gut erhaltenen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert hervor, aber auch die äußerst weitläufig angelegten, teilweise mitten im Stadtgebiet liegenden Grünanlagen.
Rund um die Stadt findet man viele reizvolle Landschaften, die sich bei einem Aufenthalt in Adelaide für einen Ausflug geradezu anbieten. Auch bei den Bewohnern der Stadt sind Wochenendtouren „ins Grüne“ sehr beliebt.
Weinkenner, die australischen Wein schätzen, werden sich besonders für Barossa Valley interessieren, eines der ältesten und größten Weinbaugebiete Australiens. Die Weine von Barossa genießen seit dem Aufstieg der australischen Winzer Weltruf; wenn man im Ausland von „australischem Wein“ spricht, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass damit solcher aus Barossa Valley gemeint ist.
Damit ist es mit der Weinkultur rund um Adelaide allerdings noch lange nicht vorbei – die sogenannten Wine Coast liegt ebenfalls in beinahe unmittelbarer Umgebung der Stadt im Süden.
Zwei der bekanntesten Anbaugebiete der Wine Coast sind das McLaren Vale und die Fleurieu Halbinsel, Namen, die internationalen Weinkennern durchaus ein Begriff sein werden.
In South Australia kommen jedoch nicht nur passionierte Städteurlauber und Weingenießer auf ihre Kosten. Mehrere Regionen des Staates sind zum Beispiel bei Surfern sehr beliebt, unter anderem die Gewässer vor der Südspitze der Fleurieu-Halbinsel, vor der Yorke-Halbinsel und vor der Eyre-Halbinsel. Dass es sich bei allen diesen Surfregionen um Halbinsel handelt, liegt an besonderen Gegebenheiten vor der Küste, die für echte „Surfwellen“ vor allem dort sorgen, wo die Wellen relativ scharf auf Land treffen.
In diesen Gebieten findet man auch einige Ferienstädte, die unter Touristen und australischen Besuchern gleichermaßen beliebt sind.
Um gleich beim sportlichen Thema zu bleiben, sind vielleicht die beliebten Tauchspots vor der Küste zu erwähnen. Südlich von Adelaide findet man interessante Riffe, in denen es eine faszinierende Unterwasserwelt zu entdecken gibt, während in der Region von Kangaroo Island vor allem die Wracks für spannende Spots angesteuert werden. Allerdings sollte man sich nicht als Anfänger im Wracktauchen einfach so in die Tiefe stürzen – auch wenn die Gewässer nicht unbedingt tückisch sind, kann der teilweise recht wilde Wellengang vor der australischen Südküste Gefahren bergen, denen nicht jeder Taucher gewachsen ist. Professionelle Kurse und Ausflüge findet man allerdings reichlich, so dass auch weniger erfahrene Taucher in South Australia auf ihre Kosten kommen werden.
Wenn man vor der Küste des Staates auf Segeltour gehen will, bietet sich besonders der St. Vincent Gulf mit seinen schönen Küstenstädten an. Die Gewässer dort sind relativ ruhig, bieten vor allem aber auch eine schöne Küstenlandschaft und vielfältige Anlegemöglichkeiten.
Reisende, die auf einer Schiffsreise nicht selber das Steuer in die Hand nehmen wollen, sei der Murray River mit seinen Schaufelraddampfern ans Herz gelegt, ein großer, zu weiten Teilen schiffbarer Fluss, der die Lebensader des semiariden Umlands ist. Diese Fahrten kann man sowohl auf historischen Dampfern als auch auf neu gebauten im anachronistischen Mantel unternehmen.
Aber nicht jeder Besucher von South Australia hat es unbedingt auf solch spezielle Zeitvertreibe abgesehen. Auf der York Peninsula findet man schöne Ferienstädte, deren Strände zu ausgedehnten Badefreuden einladen; hier haftet dem Sonnenurlaub glücklicherweise nicht der bunte, aggressive Tourismus der Gold Coast an. Die Strände sind teilweise kilometerlang und liegen vor schönen, klaren Wasser, während das Hinterland zu großen Teilen im Innes National Park geschützt ist und so auch zu Ausflügen abseits der Küste einlädt.
Besucher, die sich nicht so recht festlegen wollen, brauchen in South Australia trotzdem nicht unbedingt weite Strecken hinter sich zu bringen: die Eyre-Halbinsel, schon erwähnt bei den geeigneten Surfstränden des Staates, bietet an der Ostküste auch gut geschützte, ansprechende Badestrände.
Hier findet man auch die Höhenzüge der Gawler Ranges, eine Gebirgsregion, die zwar nicht besonders weit in die Höhe reicht, aber dennoch eine eigentümliche Schönheit aufweist – sicher nicht zuletzt wegen der nahe gelegenen Küste. Die Gawler Ranges sind auch wichtige Zentren der Schwerindustrie – reiche Eisenerzvorkommen haben im Laufe der Jahrzehnte zur Entwicklung einer starken Industrie geführt. Dies hat gleich mehrere interessante Auswirkungen auf die Städte der Region: im Gegensatz zu anderen Industriezentren sind die Orte in den Gawler Ranges zwar industrialisiert, im Erscheinungsbild aber oft auf angenehme Weise von diesem Einfluss unabhängig. Die starke Industrie aber führt zu einer relativen Unabhängigkeit vom Tourismus, ein Umstand, der einen Aufenthalt in der Gegend für Reisende, die Ruhe und günstige Unterkunft suchen, besonders interessant macht.
An einer anderen Seite des St. Vincent Gulf, der vor der Küste der Eyre Peninsula liegt, erheben sich die Flinders Ranges, das bekannteste Gebirge von South Australia, welches sich mehrere hundert Kilometer weit nach Norden bis ins Outback erstreckt.
Die Bergwelt der Flinders Ranges ist überaus faszinierend und frei von beinahe jedem industriellen Einfluss, der in den Gawler Ranges zwar nicht allgegenwärtig, aber oft auch nicht zu verleugnen ist.
Jahrtausende der Erosion haben die Ranges auf faszinierende Art und Weise abgeschliffen, so dass die Landschaft ein äußerst eigenständiges Farbenspiel bietet. Auch wenn die Flinders Ranges relativ trocken sind, ist die Tier- und Pflanzenwelt der Region jedoch reichhaltig und vor allem auch urtümlich – nicht umsonst sind viele Reisende der Überzeugung, dass man bei einem Besuch in Südaustralien diese Gegen nicht verpassen darf.
Benannt sind die Ranges nach dem australischen Forscher Matthew Flinders, der das Gebirge im frühen 19. Jahrhundert durchstreift hat. Auf seinem Weg zeichnete er nicht nur das erste Kartenmaterial auf, sondern dokumentierte auch das Leben in den Bergen und stieß an vielen Orten auf Kulturstätten der Aborigines, die heute als sehr wertvoll angesehen werden. Felsmalereien und Steinritzungen kann man hier teilweise sehr leicht entdecken, und so ist ein lebendiger Eindruck von Kunst und Kultur der Aborigines nur selten so hautnah zu erfahren.
Bild von Jocey K