Das wichtigste Zentrum an der Küste von Victoria ist zweifelsohne die Millionenstadt Melbourne. Der größte Teil der Attraktionen des Staates liegt auch nur geradewegs vor der Haustür der Hauptstadt – die große Konzentration von Menschen hat im Laufe der Zeit nicht nur zu einer dichten Besiedlung mit Industrie und Gastronomie geführt, sondern eben auch zu Einrichtungen des Tourismus.
Daneben findet man allerdings auch völlig natürlich Attraktionen in der Umgebung von Melbourne, die nicht erst gebaut werden mussten, um Besucher anzuziehen. Die Strände und Steilküsten der Region sind spektakulär und mitunter beinahe überraschend einsam (wenn man sich die Mühe macht, ein paar Kilometer mehr zurück zu legen), während sich die ersten Ausläufer der Berge auch nur unweit der Metropole erheben. Es gibt einige Wälder, die unter Naturschutz stehen, und die immerhin für lange Spaziergänge auf jeden Fall groß genug sind, während die vielen Kleinstädte aus der Goldrauschzeit, die oft bis heute ihren eigenen Charme bewahrt haben, für viele Besucher nicht weniger einladend wirken.
Es wird wohl deutlich, dass für einen Aufenthalt in Victoria, der nicht den kompletten Urlaub umfassen, aber dennoch für einen tiefen Eindruck ausreichen soll, die Gegend um Melbourne beinahe ideal ist.
Und auch wenn man nicht vorhat, sich während seines Aufenthalts nur im engeren Raum um die Metropole zu bewegen, bietet sich diese Region an, die man von dort aus auch den gesamten Staat gut erkunden kann.
Die Vielzahl der Orte, die man durch einen Tagesausflug von Melbourne aus erreichen kann, ist immens.
Einen Ausflug in die malerischste Natur des Staates kann man unternehmen, wenn man die kleinen Städtchen Warburton, Healesville oder Marysville aufsucht. Diese kleinen Örtchen, allesamt „Relikte“ des Goldrausches, können heute eine große Zahl von Touristen zählen. Dies erklärt sich wohl durch die wundervolle Natur der Gegend – die Ausläufer der Berge laden in ihren dichten Wäldern zu einer Wanderung ein, während man eine Vielzahl von Bächen und Flüssen, die sich in der schroffschönen Landschaft in Wasserfällen ergießen, beobachten kann. In der Nähe liegen auch die King Lake Ranges, ein bewaldetes, raues Bergplateau im Nordosten, welches man auf gut ausgeschilderten Wanderwegen erkunden kann.
Im Umland der Städtchen findet man – typisch für die Region – Weideland, auf dem Vieh gezüchtet wird, während das Gebiet um den Mt Macedon und den Hanging Rock vom Weinbau geprägt wird. Nicht erst in den letzten Jahren, in denen australische Weine zunehmend an Ruf gewonnen haben, stellen die Weingüter dieser Region ein beliebtes Ausflugsziel dar.
Eine interessante Attraktion ist auch die Puffing Billy Railway, eine kleine Eisenbahn, die von Belgrave aus auf einer 13 Kilometer langen Strecke eine schöne Fahrt nach Lakeside hinter sich bringt. Die Ansichten, die man auf dieser Tour gewinnen kann, sind sehenswert, und es lohnt sich eventuell sogar, die längere Strecke nach Gembrook zu wählen.